Mehr Spannung bei Relegationen: Ein Plädoyer für Playoffs

Der SV Elversberg erlebte gestern Abend seinen Schleusener-Moment. Jener Schleusener der den 1. FC Nürnberg in der Relegation gegen meine Schanzer damals in der 2. Bundesliga hielt. Die Relegation wird seit Jahren als Fallschirm der klassenhöheren empfunden. Und das zurecht. Seit der Wiedereinführung der Relegation 2008/2009 konnten 13 Erstligisten in der Relegation den Klassenerhalt feiern. In der Relegation zur 2. Bundesliga sieht es anders aus. Hier entschieden zwölfmal die Drittligisten die Relegation für sich.

England, Italien und Spanien zelebrieren seit Jahren den Play-off-Modus. Drei Erstligisten steigen ab. Vier Zweitligisten von Platz drei bis sechs spielen im Play-off-Modus den letzten Platz in der ersten Liga aus. Im Halbfinale mit Hin- und Rückspiel, nach Setzmodus (Platz 3 gegen 6, Platz 4 gegen 5). Das Finale findet auf neutralem Boden statt (England: Wembley) oder wird im Hin- und Rückspiel-Modus ausgetragen.

Solch ein Playoff-Modus würde für Spannung sorgen, denn wenn es eng zugeht in der Tabelle hat der Tabellensechste, der unter Umständen nur zwei Punkte Rückstand auf Platz zwei hat noch Chancen aufzusteigen. Währenddessen der Tabellen-16. ohne Wenn und Aber die Liga verlassen muss. Dann könnte die DFL nochmal eine „Woche der Entscheidung“ ausrufen und die Fans würden wirklich spannende Spiele sehen. Und im Finale heißt es dann: alles oder nichts.

Playoffs werden aber auf wenig Gegenliebe bei den Klubs stoßen, denn mit dem bisherigen Modus fahren vor allem die höherklassigen Klubs bestens. Also lassen wir weiter die klassenniedrigeren Teams mal kurz Bundesliga- oder Zweitligaluft schnuppern, bis ihre Träume jäh zerschellen, am höherklassigen Klub der den Fallschirm in der 95. Minute aufspannt.

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