FCI Derby-Performance: Starker Auftakt trotz 1:1

ChatGPT hatte mir bereits so einen schönes „Derby-Sieger“-Bild erstellt. Ich musste nur noch auf posten drücken, dann schlug es ein. 90 + 6: 1-1. Der erste Liga-Derbysieg gegen Regensburg seit November 2012 muss also weiter warten. Trotzdem war dieser Liga-Auftakt kein verpatzter. Am Ende, dass muss man ehrlich sagen, ist das Remis leistungsgerecht.

Hier ein paar Blitzlichter vom Spiel:

Besuschkow erst gegen den FCI, dann gegen den Jahn

Es sind Geschichten, die nur ein Derby liefern kann. Ausgerechnet Max Besuschkow lieferte das 1:0. Der Ex-Regensburger, der auch bereits gegen den FCI in einem Donauderby traf.

Mehr Zug, weniger Langholz

Insgesamt präsentierte sich der FCI giftig und griffig. Vor allem in der ersten Halbzeit war die neue Marschroute deutlich zu erkennen. Deutlich weniger lange Bälle sollen das Heilmittel sein, sondern ein flüssiges Kurzpassspiel über die Flügel. Auffällig waren vor allem die Neuzugänge Linus Rosenlöcher und Yannik Sturm. Marcel Costly wird künftig auf dem offensiven Flügel agieren und nicht mehr als Außenverteidiger. Ein kluger Schachzug von Sabrina Wittmann. Denn Costly ist technisch stark und schnell.

Offensiv fehlt trotzdem noch die letzte Durchschlagskraft. Da erinnerte manchmal einiges an die letzte Saison, als der Mut zum Abschluss fehlte. Jedoch probierten es die Schanzer immer wieder aus der zweiten Reihe.

Der Bruch in Halbzeit zwei

Vor allem im zweiten Durchgang kam es zu einem Bruch im Spiel. Gegen die galligen Regensburger verlor der FCI seinen Kompass komplett. Der Aufbauspiel wurde hektisch, viele Fehlpässe prägten das Spiel. Cleverer agierte der FCI immerhin beim Vor- und Rückwärtsbewegung. Im ersten Durchgang nutzte Regensburg häufig die Situationen aus, in denen die Defensivkette des FCI höher stand für Kontersituationen. Regensburg hatte im zweiten Durchgang eine klare Feldüberlegenheit. Offensiv ging beim FCI gar nichts mehr. Doch Großchancen hatte der Jahn wenige. Vor allem im eigenen Sechszehner passte die Besetzung der Räume.

Höhere defensivere Stabilität

In der Defensive war ebenfalls ein neuer Ansatz zu sehen. Teilweise bildeten fünf Spieler die letzte Kette. Die Abwehr das große Sorgenkind der Vorsaison zeigte sich solide im ersten Spiel.

Frödes Pass ins Verderben

Lucas Fröde dachte sich wahrscheinlich nichts dabei, als er in der 90.+6. Minute einen diagonalen Pass übers Spielfeld jagte. Es war aber jener Pass, der Regensburg die letzte Chance aufziehen ließ, die zum Ausgleich führte. Sabrina Wittmann ordnete den Gegentreffer wie folgt ein: „Der Ausgleich ist ärgerlich, vor allem welcher Ball ihm vorausgeht. Aber in der Box waren mit 3+1 gut besetzt. Es reichen Zentimeter nicht am Mann zu sein. Fußball ist ein Fehlersport.“ Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Ponath zeigte ein klasse Debüt als Nummer eins

Im Tor zahlte Markus Ponath das Vertrauen als neue Nummer eins, gleich zurück. Zweimal parierte er mit guten Reflexen und hielt den FCI so im Spiel. Er ist ein Torhüter, der dem FCI Spiele gewinnen kann und Punkte sichern kann. Von der Rekordkulisse zeigte sich Ponath unbeeindruckt nachdem Spiel. „Klar saugt man alles vor dem Spiel auf. Aber ob jetzt 9.000 oder 500 da sind, ist nicht wichtig. Man ist dann total im Fokus auf das Spiel“, sagte Ponath nach der Partie.

Ausblick

Wo der FCI jetzt steht, lässt sich nachdem ersten Spiel nicht sagen. Klar zu sehen ist jedoch, eine klare spielerische Idee die Sabrina Wittmann umsetzen möchte. Aus einer defensiven Kompaktheit über die Flügel für Gefahr sorgen. Das macht durchaus Lust auf mehr. Wohin die Reise geht, lässt sich erfahrungsgemäß aber erst nach zehn Spielen sagen. Obwohl der späte Ausgleichstreffer massiv schmerzt, kann ich insgesamt aufgrund der Performance des Teams sogar mit dem 1:1 leben. Es gibt ja noch ein Rückspiel…

Bilder: Roland Geier

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