Verordnete Ruhe vom Chef – wie lange geht dieser Kurs noch gut? Beiersdorfer nun im Fokus

Eher leise hat Präsident und Aufsichtsratsmitglied Peter Jackwerth vor einigen Wochen in einem Interview mit dem Donaukurier, mögliche personelle Konsequenzen angekündigt. Nicht laut, sondern eher subtil. Keiner sitze fest im Sattel, ggf. müsse man anpassen und generell müsse man nicht in Panik verfallen.

Gestern Abend meldete der FC Ingolstadt 04 schließlich, die Zusammenarbeit mit Sportdirektor Ivo Grilic ende sofort. Geschäftsführer Dietmar Beiersdorfer übernehme die Aufgaben, ein neuer Sportdirektor werde nicht gesucht. Der Aufsichtsrat zieht also Konsequenzen aus den teilweise misslungenen Transfers des Ex-Duisburgers. Außerdem wurde in den letzten drei Saisons die gesteckten Ziele krachend verfehlt. Und diese Saison könnte über das Wohl und Wehe des ganzen Klubs entscheiden. 

Steht nun in der vollen Verantwortung: Dietmar Beiersdorfer

Der Druck dürfte nun für Dietmar Beiersdorfer deutlich steigen. Der Geschäftsführer steht ebenfalls schon länger im Fokus. Nun ist es seine Aufgabe im Winter Korrekturen am Kader umzusetzen. Misslingt dieses Unterfangen, könnte er ebenfalls seinen Job los sein. In welcher Liga der FCI dann spielt, wird sich 2026 zeigen. Beiersdorfer fehlte auf der Mitgliederversammlung des FCI und war in Indien zu gegen, um eine Kooperation einzutüten. Sein Fehlen war den Präsidiumsmitgliedern nicht mal ein Wort wert. Deutlicher kann man nicht zeigen, wie sehr man auf Distanz zur Arbeit des eigenen Geschäftsführers ist.

2026 wird für Sabrina Wittmann ebenfalls ein entscheidendes Jahr. Vor allem wenn der Kader die nötigen Anpassungen erhält. Bild: Roland Schäfer, alle weiteren: Roland Geier

Denn so entspannt wie sich Peter Jackwerth gibt, ist die Lage nicht. Platz 14 in der Liga mit zwei Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz schreien nach Abstiegskampf. Das Wording nimmt im Moment keiner in den Mund. Man will also keine Hysterie verbreiten. Ein guter Ansatz, doch die Tabellenwirklichkeit lädt nicht zum ruhigen trinken eines Punschs auf dem Weihnachtsmarkt ein. Wenn es richtig schlecht läuft, könnte der FCI sogar auf einem Abstiegsplatz überwintern. Spätestens dann können die Verantwortlichen keine Ruhe mehr verordnen.

Das Jahr 2026 wird auch für Sabrina Wittmann ein entscheidendes Jahr. Keine Frage, der Kader ist insbesondere in der Sturmspitze eine Katastrophe. Marcel Costly, gelernter Außenverteidiger führt die Torschützenliste vor Dennis Kaygin (Mittelfeld) an. Gegen die Löwen zeigte sich deutlich, wie wenig Power Wittmann sie von der Bank bringen kann. Aber wenn der Kader angepasst wird, hat auch sie keine Ausreden mehr, wenn es um Punkte und Ergebnisse geht. 

Wann die Töne lauter werden, wird sich zeigen. Noch ist es ruhig. Die Unruhe kommt an der Donau, aber schneller als man denkt. Und dann könnte die Personalie Grilic nicht die einzige bleiben die im Sportbereich ausscheiden muss.

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