Mitgliederversammlung: Profi-Bericht wird zur Kenntnis genommen und große Schritte nach vorne

Die Mitgliederversammlung des FC Ingolstadt 04 e. V. hatte gestern einige spannende Wendungen und Themen. Hier ein kleiner Überblick in Blöcken mit meinen persönlichen Einschätzungen:

 

Profis: stumpfes zur Kenntnis nehmen

Ivo Grilic berichtete zu den Profis. Er referierte über den Umbruch und appellierte an Alle, dem Team Zeit zu geben. Denn nur zusammen könne man besser werden. Seine Ausführungen nahmen die Mitglieder still zu Kenntnis. Es gab am Ende kurzen Applaus und keine einzige Wortmeldung. Keine loben, noch kritischen Fragen. Das zeigt aber auch, die anwesenden Mitglieder haben ein gutes Gespür dafür, das alles vom Männerteam abhängt, der Klub aber viel mehr ist als der Drittliga-Kader, der im Moment nahe am Abgrund steht.

 

Frauen & Jugend

3.000 Zuschauer beim DFB-Pokal-Spiel gegen den FC Bayern. Wacker hält sich das Frauenteam in der 2. Liga, die eng ist. Als einziger Drittligist hat der FCI eine Frauen-Mannschaft in der 2. Liga. Die Entwicklungen gehen in die richtige Richtung. Die Fans organisierten für die Frauen einen Heimspieltag im Sportpark gegen den SC Sand. ich bin stolz, auf das, was Frauenteam erreicht hat, und finde es klasse, dass wir so unsere Frauenteams unterstützen. In der geografischen Lücke zwischen Nürnberg und München könnte der FCI mit seiner Mädchen- und Frauenabteilung ein wichtiger Leuchtturm werden. Bei der Jugend sind die Ergebnisse zufriedenstellend. Hier ist auch mit Argwohn zu beobachten, ob der FCI es weiter schafft, junge Spieler in der Profi-Mannschaft zu integrieren, vor allem aufgrund der sinkenden finanziellen Möglichkeiten.

 

ESV als künftige Heimat von Jugend und Frauen

Ich muss ehrlicherweise sagen, so 100 % komplett richtig habe ich es wohl nicht verstanden. Scheinbar hat der FCI mit der Stadt vereinbart, dass der FCI das ESV-Gelände in Erbbaupacht übernimmt. Damit möchte der FCI eine Heimat für die Mannschaften des e. V. schaffen. Das Gelände soll dementsprechend entwickelt werden. Wie das finanziell dargestellt wird, wurde nicht erwähnt. Jedoch ist das ein großer Schritt nach vorne und eine großartige Sache. Damit wird der Verein auch dauerhaft sesshaft an einem der Orte, an dem die Ursprünge des FCI liegen. Denn am Hauptbahnhof schlug damals unter anderem das Ingolstädter Herz des Fußballs.

 

CSR

Das sperrige Wort bedeutet Corporate Social Responsibility, auf Deutsch: Sozialverantwortung. Hier geht mir jedes Mal das Herz auf. Denn ich bin unglaublich stolz darauf, was der FCI in diesem Bereich macht: Blindenfußballmannschaft, Fußball für Menschen mit Handicap, Zusammenarbeit mit Kindergärten, Schanzengeber-Spieltag, Awareness und nun ein Kinderschutzkonzept, das mit dem Wirbelwind e. V. erstellt wird.

Dafür gebe ich fünf große Herzen! Das ist das, was mich immer sehr bewegt, sehr stolz macht und zeigt was der FCI ist. Wir sollten selbst auch versuchen, diese Sachen mehr zu betonen. Denn oftmals lässt man sich von den Ergebnissen der Männermannschaft in einen mentalen Strudel ziehen.

 

Kommunikation

Auf der letzten Mitgliederversammlung wurde bereits angekündigt, dass der e. V. näher an seine Mitglieder rücken, möchte. Die Pläne, die gezeigt worden sind, überzeugen mich. Diese tragen mittelfristig auch dazu bei, dass wir uns auf die breite konzentrieren, die dieser Klub bietet. Denn der Fokus liegt halt zu stark auf den Männerteams. Dieses Thema wurde erkannt und nun wird Stück für Stück daran gearbeitet.

 

Satzungsänderung

Zu den Inhalten der Satzungsändern, insbesondere bei der Präsidentenwahl gehe ich nicht ein. Das kann jeder selbst nachlesen. Ich habe jedenfalls dafür gestimmt. Eine Arbeitsgruppe aus Fans und dem Präsidium hat einen Entwurf vorgelegt. Doch bei dieser Abstimmung hat sich gezeigt, was der Mitgliederversammlung des FCI fehlt: eine Sitzungsleitung. Zwei oder drei Sitzungsleiter, die nicht dem Präsidium angehören, die im Zweifel, rechtliche Fragen beantworten können, die durch Diskussionen führt, die Wahlverfahren erklärt und für Struktur sorgt. Ich muss ehrlicherweise sagen, ich bin da aus dem VCP (Verband Christlicher Pfadfinder*innen) einfach ein höheres Niveau gewohnt. Deswegen biete ich dem Präsidium auch für die kommende Mitgliederversammlung an, die Sitzungsleitung mit jemand anderen zu übernehmen. Teilweise wurden falsche Quoren genannt (Dreiviertelmehrheit anstatt Zweidrittelmehrheit) und manches wirkte etwas unstrukturiert. Darum glaube ich, dass eine Sitzungsleitung, die Erfahrung hat, einfach für mehr Ruhe und Struktur führen wurde. Am Ende wurde die Satzungsänderung angenommen. Damit wurde der Präsidentenwahlmodus modifiziert, meiner Ansicht nach, ein wichtiges Learning aus dem Chaos vom vergangenen Jahr. Zweifelsohne, da hatten einige Redner recht, muss die Satzung weiter Stück für Stück überarbeitet werden. Es gibt da Lücken, z. B. wer die Kassenprüfer wählt etc. pp.

Insgesamt war die Mitgliederversammlung von einer guten Stimmung geprägt. Aber es gibt für 2026 einige Learnings.  

 

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